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Verrückte Bräuche in der ganzen Welt

Auf der ganzen Welt gibt es noch andere verrückte Bräuche in der 5. Jahreszeit.

Holi Fest in Indien

In den nördlichen Regionen Indiens in Goa, eine ehemals portugisische Kolonie, wird zu Vollmond zwischen Februar und März das Fest Holi gefeiert.

Bei den Feierlichkeiten bewerfen sich die Menschen gegenseitig mit Farben.

So kommt man als Reisender schon mal ziemlich beschmiert in der Pension an, wenn in der Stadt gerade Holi gefeiert wird. Böse Miene zu diesem Spiel machen nützt gar nichts. Am besten ist es, schnellstens irgendwo her Farben auftreiben, diese auf andere werfen und dabei immer laut «Holi hai!» rufen. Neben dem Farbspektakel wird am ersten Tag des zweitägigen Holifestes ein Feuer angezündet und darin eine Puppe aus Stroh verbrannt. Die symbolische Verbrennung geht auf eine Legende zurück, in der es um einen Streit über die wahre Religion geht.

Laskiainen Fest in Finnland

In Finnland feiern die Menschen das Fest Laskiainen.

Eine alte Tradition an Laskiainen ist es, etwas Fettes zu essen. Anschließend soll man seine Hände nicht mehr waschen, sondern fettig lassen. Dadurch soll garantiert werden, dass es das Jahr über genug zu essen gibt. Aber es gibt in Finnland kaum noch jemanden, der diese Tradition heute noch pflegt. Das einzige, was davon noch erhalten geblieben ist, ist das typische Faschingsgericht Laskiaispulla – ein süßes Gebäck mit Marzipanfüllung und Schlagsahne.

Ansonsten gibt es seit der Reformation in Finnland keine großen Faschingstraditionen mehr. Dafür werden vor allem unter Studenten ganz moderne Bräuche entwickelt. So hören die Vorlesungen am Faschingsdientag traditionell um 12 Uhr auf. In großen Städten wie Helsinki und Turku gehen die Studenten anschließend zum Schlittenfahren. Dafür hat jede Stadt einen traditionellen Berg. Es wird dabei um das innovativste Gefährt gewetteifert. Dazu werden Schlitten aus alten Sofas, Badewannen und Kühlschränken gebaut. Sehr sehenswert.

Falsche Türken in der Türkei

In einem belgischen Dorf namens Faymonville in der Türkei geben sich die Dorfbewohner als Türken aus – und das, obwohl es sich nicht einmal um türkische Immigranten handelt.

Trotzdem ziehen sich die Menschen aus Faymonville jedes Jahr am 23. Februar türkische Kleider über und tragen stolz die türkische Nationalflagge durch die Stadt. Das Fest ist mittlerweile so bekannt, dass auch echte Türken vorbeischauen, inklusive dem türkischen Botschafter in Belgien. Übrigens hat das Dorf auch einen Fußballclub, der «Turkania» genannt wird und eine türkische Flagge auf seinem Emblem hat.

Der Hintergrund des Festes geht auf Ereignisse im 16. und 17. Jahrhundert zurück. Die Dorfbewohner lehnten damals den Aufruf der Kirche ab, für den Kampf gegen die osmanische Belagerung Geld zu spenden. Sie stellten auch keine Soldaten für den Krieg gegen die Osmanen. Deshalb wurde ihnen vorgeworfen, sie unterstützten türkische Interessen. Daraufhin dauerte es nicht lang, und sie wurden selbst Türken genannt.